Geschichte des Kubbsports:
Wir haben für euch recherchiert. Woher kommt der Sport oder das Geschicklichkeitsspiel Kubb, welche Völker haben es bereits gespielt und warum wird Kubb bei uns auch Wikingerschach genannt? Die letzte Frage können wir gleich hier beantworten, denn sehr anschaulich lässt sich das über die Begriffe Badminton und Federball erklären. Kubb steht für den Turniersport und Wikingerschach für ein geselliges und vereinfachtes Parkspiel.
Kubb im alten Ägypten und im alten Griechenland
Bereits 5.200 Jahre vor unserer Zeit sollen die Menschen im alten Ägypten Kubb gespielt haben. Dies belegt eine altägyptische Grabkammer, deren Inhalt unter anderem das älteste bekannte Kubbspiel zu Tage brachte. Leider liegt uns von diesem Fund kein Bild vor, es soll sich aber um 6 Wurfstäbe, 10 Blöcke und einen großen Block gehandelt haben. Dies ähnelte also sehr dem Spiel, welches heute fast überall als Kubb verkauft wird.
Auch ist überliefert, dass sich die alten Griechen mit einem Wurfsport vergnügten, bei dem die Menschen mit Wurfstäben gegeneinander antraten, wobei es das Ziel war extra dafür gefertigte Steinblöcke umzuwerfen.
Wikingerschach bei den alten Wikingern
In Deutschland ist Kubb auch häufig als Wikingerschach oder Wikingerspiel bekannt. Hierbei lassen sich die Namen (wie oben beschrieben) „Kubb vs. Wikingerschach“ sehr gut mit „Badminton vs. Federball“ vergleichen. Der Ausdruck Wikingerschach resultiert daraus, dass die heutige Spielform sehr wahrscheinlich von den Wikingern gespielt und bekannt gemacht wurde. Doch wer waren die Urväter des heutigen Kubbsports wirklich?
Ihre Blütezeit hatten die Wikinger im Frühmittelalter von 800 bis 1050 unserer Zeitrechnung. Sie waren ein sehr kriegerisches und dadurch sehr reiselustiges Eroberungsvolk. Angefangen mit den Raubzügen im baltischen Raum erweiterten sie in den folgenden Jahrhunderten ihren Tätigkeitsbereich in alle Himmelsrichtungen. Es wurde häufiger ein Wikingerschach-Spiel mitgenommen, denn es konnte aufgrund seiner Vielseitigkeit auch auf dem Deck der Schiffe gespielt werden. Allerdings war das Wikingerspiel weit härter und brutaler als es heute der Fall ist. Viel ist nicht überliefert, aber es ist gut möglich, dass die Wikinger mit Äxten spielten und es auch häufiger zu schweren Verletzungen kam.
Die Epoche der Wikinger war geprägt durch Gemeinschaft. Dies zeigt unter anderem die Vielzahl der heute noch bekannten Spiele aus dieser Zeit. Der Überlieferung nach vergnügten sie sich bei ihren Festen mit Spielen wie Raufen, Steineheben, Armdrücken und eben Wikingerschach. Allerdings waren, aufgrund der kriegerischen Einstellung zum Leben, die Tage der Wikinger gezählt. Die Eroberungen wurden durch Verteidigungsanlagen erschwert und es kam immer seltener vor, dass Schiffe mit großer Beute zurückkehrten. Außerdem führten die verlustreichen Raubzüge dazu, dass die skandinavischen Frauen den größeren Teil der Bevölkerung ausmachten. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich bei den heimatlichen Festen immer mehr die nicht so körperlich anspruchsvollen Spiele durchsetzten. Das Steineraufen wich Sportarten, die jeder spielen konnte und so entstand am Ende der Wikingerepoche eine gemeinschaftliche Bewegung um das Wikingerschach. Die Wurfäxte wurden durch Wurfstäbe ausgetauscht und das Wikinkerspiel erfreute jedermann.
In den folgenden Jahrhunderten gerieten die Wikinger und ihr Spiel in Vergessenheit. Nur noch selten setzten sie ihre Segel in unbekannte Gewässer, denn aufgrund ihrer gewalttätigen Vergangenheit waren sie nirgendswo gern gesehene Gäste.
Kubb heute
Wahrscheinlich wäre uns das Wikingerspiel heute nicht so bekannt und es würde nicht in vielen Parks in Deutschland gespielt werden, wenn sich nicht 1995 eine Gruppe Gotländer dazu entschieden hätte, den alten Wikingersport Kubb aufleben zu lassen.
Sie entschieden auf der ehemaligen Heimatinsel der Wikinger eine Kubb Weltmeisterschaft auszurichten. Und es dauerte nicht lange bis sich aufgrund des besonderen Titels des „Kubb Weltmeisters“ das Spiel wieder großer Beliebtheit erfreute. Ob in Europa oder in Amerika. Alle verbindet das neue Hobby: „Wikingerschach“. Das zeigt auch die Teilnehmerstruktur der Weltmeisterschaft 2016, an der wieder einmal über 1.000 Menschen teilnahmen. Ob jung oder alt. Alle wollten dabei sein, um dem Sport nachzukommen und Menschen über das größte Wikingerschach-Turnier kennenzulernen.
Kubb morgen
Bis jetzt lässt sich vor allem in Deutschland, in der Schweiz, in Österreich, in den Niederlanden, Belgien und den USA eine immer steigende Turnier- und Teilnehmerzahl an Kubbevents erkennen. In Deutschland fanden 2018 über 40 Kubbturniere statt, wobei die Größten mit über 100 Mannschaften durchgeführt wurden. Im ersten Juliwochenende jeden Jahres finden in Bad Doberan die deutschen Kubbmeisterschaften statt.
Darüber hinaus werden auch die Kubbeuropameisterschaften alljährlich in der Schweiz ausgerichtet.
Nach unserer Ansicht ist es also nur eine Frage der Zeit bis das Wikingerspiel in jeder Stadt und in jedem Land bekannt ist. Kubb steht für Gemeinschaft, Natur und Gleichberechtigung und bringt jede Menge Spaß, so dass es keinen Grund gibt, warum sich dieser Sport nicht überall etabliert.
QUELLE: www.kubb-deutschland.de